
Meilenzeiger in den Beständen der Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Meilenzeiger geben auf einen Blick Auskunft über die Entfernung zwischen zwei Orten. Nach dem Prinzip eines Koordinatensystems ist die gesuchte Entfernung im Schnittpunkt zweier Koordinaten abzulesen. Meilenzeiger waren vor allem im 18. Jahrhundert weit verbreitet. Sie erschienen als Einblattdrucke oder als Teil von Atlanten und Reisehandbüchern. Oft waren es dekorative Kupferstiche, die sachliches Zahlenwerk mit künstlerischen Landschaftsdarstellungen und Allegorien auf das Reisen verbanden. Ihnen verwandt sind die Meilenscheiben, die in runder Form dem gleichen Zweck dienten.
Die Meile war bis weit in das 19. Jahrhundert das gebräuchliche Wegemaß, wobei ‚Meile‘ nicht gleich ‚Meile‘ war. Es existierten unzählige verschiedene Meilenmaße nebeneinander. In der Regel ist jedoch die ‚Geographische Meile‘ gemeint, oft auch als ‚Gemeine deutsche Meile‘ bezeichnet, mit einer Länge von 7 420 m.
Reisende und Kaufleute waren die Hauptabnehmer für Meilenzeiger. Zur Reiseplanung, zum Abschätzen von Reisedauer und Reisekosten waren sie nützliche Hilfsmittel. Meilenzeiger fanden aber auch im Postwesen bei der Portoberechnung Verwendung – Gebühren wurden bis ins 19. Jahrhundert nach Entfernung und nicht, wie später üblich, nach Gewicht berechnet.
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Wenke Wilhelm
Kustodin Archiv, Transportgeschichte & Verkehr
Museum für Kommunikation Berlin
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Wenke Wilhelm ist seit 2014 als Kustodin im Museum für Kommunikation Berlin tätig. Sie ist für die Sammlungsbereiche Transportgeschichte und Verkehr sowie für die Sammlung der Landkarten und die Archivalien am Sammlungsstandort Berlin zuständig.